Die wichtigsten Punkte für eine langlebige Holzterrasse
Konstruktionsgrundlagen zur Langlebigkeit und Funktion von Holzterrassen
Häufige Schadensursachen (Wodurch verringert sich die Lebensdauer unserer Holzterrassen erheblich?)
Die meisten Schäden entstehen ausfolgenden Ursachen:
- Inhaltsstoffe im Holz wie Gerbsäuren, auch Tannine genannt, haben Auswirkung auf die Befestigung
- Umwelteinflüsse wie zum Beispiel umliegende Bäume, der Terrassen Ort an sich, die Ausrichtung, überdacht oder nicht usw.
- Zweckentfremdung wie zum Beispiel Hochbeete, Pflanztröge, Pools oder allgemeiner Stauraum.
- Feuchtigkeit Hirnholz, wenn keine Möglichkeit zum Abtrocknen gegeben ist.
- Schlechte Materialkombination der Komponenten Belag/UK/Befestigung
- Feuchtigkeit von unten: Unter der Terrasse ist es immer feuchter als darüber, es herrscht teilweise ein Kampf der Extreme Nässe/Hitze/Trockenheit/Licht/Schatten.
- Keine Reinigung/Wartung, es sollte wiederkehrend zumindest gereinigt werden, damit die Ablagerungen des Jahres keine Basis für Pilze usw. bilden können.
- Mangelnde Durchlüftung
- Starkes Quell- und Schwindverhalten des Holzes
- Eine minderwertige Qualität der verbauten Materialien
- Schlecht ausgeführte Details
Diese vier Punkte sehen wir uns nun etwas genauer an….
1. Mangelnde Durchlüftung
2. Starkes Quell- und Schwindverhalten des Holzes
Quell- und Schwindverhalten. Holz entwickelt, wie wir alle wissen unglaubliche Kräfte, vor Allem in Kombination mit der darunterliegenden hohen Feuchtigkeit. Wenn wir hier nicht auf die Details achten, bricht uns jede Schraube, jeder Klipp egal aus welchem Material, die Dielen verziehen sich, es entstehen Stolperfallen und die Terrasse wird zum optischen Albtraum.
3. Eine minderwertige Qualität der verbauten Materialien
Wenn wir die benötigten Materialien nicht passend aufeinander abstimmen und ein Auge auf deren Qualität legen, wird der Nutzer der Terrasse auch nicht lange Freude daran haben. Dies beginnt beim Belag, wie wurde die Diele aus dem Baum geschnitten, welches Holz oder Material verwend ich für die UK, was passiert unter der UK und wie befestige ich passend. Am besten sieht man die Unterschiede der Qualität am Beispiel der Diele, wir sollten bei nativen Hölzern immer darauf achten Rift/Halbrift Ware (stehende Jahresringe) zu verlegen. Bei modifizierten ist dies nicht so essenziell, da diese nur mehr sehr verminderte Quell/Schwindeigenschaften haben. Jedoch kann man im Allgemeinen sagen, stehende Jahre sind besser als liegende… Kernbretter sind zu vermeiden.
4. Schlecht ausgeführte Details
Kommen wir zu den Ausführungsdetails. Hier heißt es kleine Ursache mit großer Auswirkung. Hier zum Beispiel der zu geringe Abstand der Schraube zum Hirnholz, ein zu großer Abstand der UK, hier sei auch zu beachten je dicker die Diele, desto kleiner sollte der Abstand der UK sein. Nicht wegen der Tragfähigkeit, sondern der entstehenden Kräfte an den Befestigungen. Wie schon angesprochen immer für ausreichende Be- und Entlüftung sorgen. Durch Regen und Schnee kommt immer Wasser von oben durch die Fugen und kann dann unten nicht mehr abtrocknen.
Die sinnvolle Konstruktion
- Wir haben bei SIHGA für unsere Kunden und auch alle anderen die wichtigsten Grundlagen im Netz bereitgestellt. Diese decken sich auch immer mit den Empfehlungen der Holzforschung Austria.
- Weiters gibt es umfangreiche Tabellenwerke, aus denen man ablesen kann für welche Dielenarten man am besten welche Befestigung wählt, sichtbar…
- …und auch nicht sichtbar. Das können sie sich bei Interesse jederzeit auf…
- …www.sihga.com ansehen und runterladen.
- So, Unterkonstruktionsabstände sollten immer kleiner 50 cm sein, unabhängig von der Dielenstärke. Denn wie schon erwähnt wirkt sich dies auch massiv auf die Befestigung aus. Also je stärker die Diele, desto geringer der Abstand der UK!
- Die Lagerung der UK erfolgt am besten katzensprungartig, um hier eine optimale Lastverteilung zu erreichen, ganz wichtig im Flachdachbereich. Der Abstand der Lager zueinander kann bei unseren Systemen bis 1,10m ausgenützt werden, bei kleinen Aluformrohren oder üblichen Holzstaffel sollte dieser auf 70-80cm verringert werden.
- Die Dielen Längsstöße sollten wie auch die Fläche mit einer Fuge ausgeführt werden. Diese Bereiche sind mit zwei Unterkonstruktionen herzustellen, somit kann das Hirnholz immer wieder abtrocknen und es ist möglich einen gesunden Abstand zwischen Schraube und Hirnholz einzuhalten.
- Der Schraubenabstand zum Hirnholz sollte immer mindestens 50mm betragen, im Allgemeinen sind die Dielen vorzubohren, wir haben hierfür eine Schraube, mit der Dies in einem Arbeitsgang geht. Wichtig ist das Zwischen Schraube und Bohrloch Luft ist, somit ermöglicht man Bewegung.
- Dasselbe gilt zum Rand der Dielen, ansonsten entstehen hier immer Längsrisse entlang des Faserverlaufes
- Die Dielen sollten, vor Allem bei Holzunterkonstruktionen einen Abstand zur Auflage haben, je weniger die Auflagefläche, desto weniger Spannungen. Der unterste Abstand zu einer Holz UK sollte mind. 30mm betragen. Z.B. EPDM Lager…, ist jedoch zur ausreichenden Durchlüftung suboptimal, geht jedoch oft nicht anders.
- Grundsätzlich sollte der Raum zur Durchlüftung mindestens 100mm betragen, dies lässt sich am besten mit justierbaren Stellfüßen konstruieren. Mit Adaptern können wir somit auch bis ca. einem halben Meter aufbauen.
- Der Be- und Entlüftungsquerschnitt sollte ca. 50% der Seitenfläche betragen und mit einem Lochblech geschlossen werden, um das Einnisten von Ungeziefer zu vermeiden. Wie hier am Beispiel unserer TerrassenFix Air.
- Der Abstand der Terrasse sollte zu aufsteigenden Bauteilen mindesten 20mm betragen, ist dies nicht erwünscht, kann man mit der Durchlüftung auch mittels Gitterroste gewährleisten.
- Die empfohlene Dielenbreite ist abhängig von der Holzart, Native Holzdielen sollten nicht breiter als 120 mm sein und wie gesagt Rift/Halbrift geschnitten werden. Bei modifizierten Hölzern ist dies immer Produktabhängig zu betrachten. Hier berät der Holzhandel sehr ausführlich. Tropenhölzer sollten unserer Erfahrung nach aufgrund der hohen Kraftentstehung nicht breiter als 100mm sein.
- Ist eine seitliche Durchlüftung nicht möglich z.B. bei Logien, dann sollte über die Belagsfläche durchlüftet werden, dies ist wieder mit Gitterrosten möglich. Die Belüftungsfläche kann man sich hier über den Terrassenumfang und die Aufbauhöhe errechnen.
- Anschlüsse bei Ein- und Ausgängen werden nach den angeführten Abdichtungs- und Anschluss Normen B3691 und B3692 hergestellt. Hier geht es neben den Schutz der Abdichtungshochzüge und Spritzwässer aber auch wieder um den Vorteil der Durchlüftung.
- Anschlüsse an sonstige Bauteile und Abdichtungen sind auch in den zuvor genannten Normen und in diversen Publikationen der HFA geregelt.
- Sehen wir uns mal das Klima unter der Terrasse an. Wir wissen bereits das es unter der Terrasse immer feuchter ist als oben, unabhängig wie oft die Sonne auf die Terrasse scheint. Logische Schlussfolgerung ist nun immer ein Schüsseln der Dielen und zwar egal welche Seite der Bretter wir nach oben drehen. Die Unterseite nimmt Feuchte auf und schwillt an, die Oberseite trocknet aus und zieht sich zusammen. Dies führt auch unweigerlich zum Schraubenbruch. Hier kann man durch minimale Auflageflächen entgegenwirken.
- Selbes Thema trifft uns mit der Breitenausdehnung der Dielen. Die Lösung hierfür ist eine Zweiteiligkeit der UK. Zwei Profile die ineinander gleiten können.
- Entscheidet man sich für ein solches System muss die Schraubenanordnung aber wiederum im Katzensprung angeordnet werden, ansonsten sperrt man sich das Gleiten. Das kann dann so aussehen:
Material UK
Alu ist dauerhafter
- Bevorzugt Aluminium benützen
- Wenn Holz UK, dann gleich oder besser Belagsqualität
- An und Abschlüsse ausreichend Be- und Entlüften
- Je mehr Aufbauhöhe, desto besser
- Wenn möglich Justierfüße mit großen Tellern verwenden
- Auf Flachdachabdichtungen trennen (Weichmacherwanderung)
- Bei der UK bereits das Dielenverhalten berücksichtigen
Material Belag
Native Hölzer
- Heim. Lärche angenehmer Duft; hohe Witterungsbeständigkeit; Wuchsgebiet Europa
- Sib. Lärche gute Dauerhaftigkeit; geradfaserig; feinjährig; überwiegend astfrei
- Douglasie gute Dauerhaftigkeit; astig; grobjährig;
- Teak sehr gutes Stehvermögen und hohe natürliche Resistenz; lederbraun
- Ipe dauerhaft und dimensionsstabil; verschiedene Farben (oliv, braun, rötlich)
- Cumaru hart und dichtfaserig; unterschiedliche hell/dunkel-Schattierung
- Bangkirai farblich homogenes Holz mit hoher Dichte; mittlere bis grobe Textur
(Die Erfahrung zeigt das es bei Hölzern aus „fernen Regionen“ oft sehr große Qualitätsunterschiede gibt)
Modifizierte Hölzer
- Thermo- Esche formstabil, dauerhaft, astfrei, dunkelbraun
- Thermo- Kiefer formstabil, dauerhaft, astig, karamellfarben
- Accoya robust, formstabil, nachhaltig, hell
- Thermo ... Fichte, Buche, Eiche...
Be- und Entlüftung
Befestigung
- Materialgüte der Schraube nach Holzart wählen
- Immer Spiel zwischen Schraube und Loch in der Diele gewährleisten (vorbohren oder geeignete Schraube wählen)
- Schrauben sauber bündig eindrehen (Tiefenbegrenzer)
- Abstände zu Hirn und Rand einhalten
- Bohrspitze ist nicht gleich Holz- Bohrspitze
- Abstand zwischen Diele und UK
- Mehr Befestigungspunkte pro m2 = längere Standzeit (siehe Achsabstände UK)
- Passendes System für die gewählte Holzart
- Richtige Schraubenlängen nach Dielenstärke wählen
- Montageanleitungen beachten
- Parameter beachten (Dielenbreite, Dielenstärke, Achsabstand UK)
- Im System bleiben (Zubehörprodukte)
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